Der seit Mitte Februar anhaltende Ukraine-Krieg hinterlässt auch in der Schweiz seine Spuren. Neben dem grossen Entsetzen gegenüber den Kriegshandlungen steigen die Gas- und Ölpreise in noch nie dagewesene Sphären. Thomas Gerster, Geschäftsleiter der Gerster Gebäudetechnik AG, gibt Auskunft darüber, wie Hauseigentümer und Verwaltungen in Zukunft die Thematik rund ums Heizen der Immobilien handhaben sollen.
Hallo Thomas, was sind zurzeit die grössten Herausforderungen in der Haustechnikbranche?
Zurzeit beschäftigen uns zwei Themenbereiche stark. Zum einen steigen die Preise für Produkte auf dem Markt mehrmals jährlich an. Dies hat zur Folge, dass die Unternehmer unsere Planunterlagen so früh als möglich wollen, um noch zu den alten, günstigeren Preisen zu bestellen. Da die Planung allerdings nicht auf einmal doppelts so schnell geht, ist dies ziemlich herausfordernd. Ein weiterer Punkt sind die Lieferfristen der einzelnen Apparaturen, welche immer länger werden. Seit dem Ukraine-Krieg hat sich die durch die Pandemie schon angespannte Lage noch verschlechtert.
Merkt ihr in der Gebäudetechnikbranche schon Auswirkungen auf die gestiegenen Heizöl- und Gaskosten?
Ja, auf jeden Fall! Seit die Energiepreise durch die Decke schiessen ist die Nachfrage an Energieberatungen stark gestiegen. Ebenfalls ist eine starke Entwicklung in Richtung der erneuerbaren Energien zu sehen. Die Nachfrage nach Öl- und Gasheizungen ist hingegen stark gesunken.
Was bietet die Gerster Gebäudetechnik für Hauseigentümer an?
Wir bieten für sämtliche Anlagegrössen eine Energieberatung über das Förderprogramm «erneuerbarheizen» an. Dieses ist durch den Bund subventioniert und ist somit für den Endkunden kostenfrei. Da eine neue Heizung immer eine langfristige Investition ist, macht eine Beratung in jedem Fall Sinn. Nur so kann sichergestellt werden, dass die neu installierte Heizung wirtschaftlich und energieeffizient in einem ist.
Was empfiehlst Du einem Hauseigentümer, welcher sein Haus mit einem fossilen Brennstoff beheizt?
In kleineren Anlagen bis zu einem Mehrfamilienhaus bietet sich ganz klar eine Wärmepumpe an. Hier hat der Kunde die Wahl zwischen einer Erdsondenanlage oder einer Wärmepumpe mit dem Energielieferanten Luft. Wobei sich die zweite Variante in den meisten Fällen rein wirtschaftlich mehr lohnt. Holzheizungen werden dagegen eher in grösseren Anlagen eingebaut. Diese haben einen höheren Wartungsaufwand und sind bei kleineren Anlagen meist nicht so wirtschaftlich wie eine Wärmepumpe.
Und wenn der Gas- oder Ölheizkessel erst einige Jahre alt ist?
Nur weil die Energiepreise nun Knall auf Fall gestiegen sind, ist ein überschneller Umstieg nicht empfehlenswert. In Panik zu verfallen, bringt nichts. Das investierte Geld in die neue Anlage ist in den wenigen Betriebsjahren noch nicht amortisiert und für den Kunden entsteht somit klar ein Verlustgeschäft. Trotz gestiegener Energiepreise sollte eine Heizungsanlage vor dem Ersatz mindestens 10-15 Jahre in Betrieb gewesen sein.
Zögern Sie nicht, mit uns in Kontakt zu treten, wenn Sie noch weitere Fragen zum Thema erneuerbar Heizen haben.